An dieser Stelle stellen wir Bücher vor, die uns gefallen haben.
Gerne können auch Sie als LeserIn Ihre LieblingsBücher bei uns vorstellen, schreiben Sie uns oder sprechen Sie uns an!
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„Pi mal Daumen“ von Alina Bronsky
Oscar und Moni sind zwei Mathematikstudenten, die unterschiedlicher nicht
sein könnten.
Oscar ist 16 Jahre, hochbegabt und hat einen Adelstitel. Er ist das erste Mal
alleine in einer fremden Stadt und noch nicht mal in der Lage mit der U-Bahn zu
fahren. Ein Glück, dass seine reichen Eltern ihm ein Haus mit Haushälterin in
der Nähe der Uni gemietet haben. Auch sonst ist er für die normalen Dinge des
Lebens meistens ungeeignet.
Moni Kosinsky ist über 50 Jahre, Großmutter mit einer chaotischen Familie und
wird von den meisten Studenten für die Putzfrau der Uni gehalten. Ohne ihre
Familie zu informieren, hat sie sich heimlich für ein Mathematikstudium
eingeschrieben. Sie trägt gerne auffallende Kleidung und ist fast immer mit
einer prallvollen IKEA- Tasche unterwegs, manchmal auch mit einem ihrer drei
Enkel. Außerdem hat sie drei Nebenjobs.
Natürlich kommt Moni gleich am ersten Tag zu spät zur Vorlesung und quetscht
sich neben Oscar in die Reihe. Alle Versuche Oscars, Monis Kontaktversuche
abblitzen zu lassen, laufen ins Leere. Sie ist einfach wie eine Naturgewalt, die
sich in sein Universitätsleben drängt.
Bald merken die beiden Außenseiter, dass sie einander brauchen und nur
gemeinsam weiterkommen können.
Dies ist ein Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft, geschrieben aus der
Perspektive von Oscar. Der Roman lebt von den schlagfertigen, witzigen und
manchmal auch tragikomischen Dialogen der beiden Protagonisten. Er schildert
das Hochschulleben mit Seitenhieben auf die anderen Studenten und
Professoren. Er ist zwar leicht zu lesen, aber nicht immer leicht zu verstehen,
denn wer kennt schon mehr als drei Dimensionen oder sechs vierdimensional
hochsymmetrische Polytrope. Auf jeden Fall fiebert man am Ende Monis
Abschluss entgegen.
G. Tuschy
Hildur arbeitet als Kriminalbeamtin im Nordwesten Islands in einer Kleinstadt namens Isafjördur. Dort sind vor 25 Jahren ihre beiden jüngeren Schwestern spurlos verschwunden. Nach einem abgebrochenen Studium in Reykjavik hat sie sich für den Polizeidienst entschieden und ist mittlerweile Leiterin der Einheit für vermisste Kinder. Ursachen sind meist Drogen, Vernachlässigung oder Scheidungsfälle. Ihr Hobby, das Surfen auf den eiskalten Wellen des Atlantiks hilft ihr dabei, den lange zurückliegenden Verlust zu verarbeiten.
Ein Lawinenabgang über einer Ferienhaussiedlung fordert einen Toten. Doch der Tote ist nicht durch die Lawine getötet worden, sondern er wurde ermordet. Somit stehen alle vor einem Rätsel. Denn Mord kommt in der dünn besiedelten Gegend kaum vor.
Hildur, ihre Chefin Beta und der neue Austauchpraktikant aus Finnland mit Namen Jakob beginnen zu ermitteln. Es bleibt nicht bei dem einen Toten und schon bald haben es die Ermittler mit einer Mordserie zu tun.
Hildur ahnt nicht, wie nah der Mörder ihr persönlich kommen wird. Und auch, dass sie bei den Ermittlungen doch noch eine Spur zu ihren lang vermissten Schwestern erhält.
Das Buch ist, nachdem man sich einmal eingelesen hat, sehr spannend geschrieben und auch die liebevoll gezeichneten Charaktere der Ermittler machen den Krimi lesenswert. Nebenbei erfährt man jede Menge Informationen über Islands Land und Leute. Besonders über den Umgang der Isländer mit der unberechenbaren Natur.
Bis fast zuletzt ist das Motiv der Morde völlig unklar, aber dann doch vielleicht typisch für Island.
„Hildur – Die Spur im Fjord“ ist der Auftakt einer Trilogie um die Polizeibeamtin Hildur Runarsdottir.
G. Tuschy