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Kevelaerbruderschaft St. Peter Königshoven

Maria - Trösterin der Betrübten

Wallfahrt nach Kevelaer

Leitgedanke 2024
„Geh mit uns…“
(nach Luk 24, 13–35)

Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Wallfahrtsortes Kevelaer unter: www.wallfahrt-kevelaer.de

Weitere Informationen zum terminlichen Ablauf, Anmeldung, etc. finden Sie auf der Unterseite Termine.

Jubilare*innen der Kevelaerbruderschaft  2023
Kevelaerwallfahrt 2023 – ein kurzer Bericht

Dieses Jahr machten sich vom 07.09.-10.09 etliche Pilger/-innen zu Fuß, auf dem Fahrrad, per Bus und teilweise auch selbst mit dem Auto auf den Weg zur „Trösterin der Betrübten“. 

Traditionell findet die Wallfahrt am Wochenende nach dem Pfarrfest in Königshoven und somit dem Wochenende vom zweiten Sonntag im September statt – dieses Mal waren die Pilger/-innen bei konstant warmen Temperaturen und Sonnenschein unterwegs.

In diesem Jahr wurden wieder einige Jubilare geehrt: Jutta Kroppa (10 Jahre), Renate Schmitz (10 Jahre), Kirsten von Holtum (10 Jahre), Tina Robertz (20 Jahre), Wolfgang Robertz (20 Jahre), Manfred Speuser (25 Jahre) und Günter Schillings (30 Jahre). Auch eine Erstpilgerin machte sich mit den vielen langjährigen Pilger/-innen auf den Weg.  

Das Wallfahrtsjahr findet seinen Abschluss im Marienmonat Oktober. Dieses Mal am 17.10.2023 mit einer Marienvesper in der Pfarrkirche St. Peter Königshoven und anschließendem Treffen im Pfarrheim.

Wir gratulieren ganz herzlich den Jubilaren*innen!

 
Eröffnung des Wallfahrtsjahres 2023 und Teilneuwahl des Vorstands

Am Di., 09.05.2023 läutete die Kevelaerbruderschaft Königshoven das neue Wallfahrtsjahr unter dem Leitgedanken „Habt Vertrauen - Ich bin es ... (Mt. 14,27) - HOFFNUNGS(W)ORTE“ mit einer Eröffnungsandacht in St. Peter Könisghoven und anschließender Jahreshauptversammlung im Pfarrheim ein. Im Zuge der Jahreshauptversammlung stand ein Teil des Vorstandes turnusgemäß zur Wahl. Folgende Vorstandsmitglieder wurden für die nächsten zwei Jahre wiedergewählt:

Heinz-Peter Krings, Brudermeister
Josef Schmitz, Stv. Kassierer

Mit der Versammlung und dem anschließenden gemütlichen Beisammensein wurden die Weichen für die Wallfahrt 2023 gestellt. Alle Pilger/-innen blickten mit Vorfreude auf den September 2023.

Impressionen der Kevelaerwallfahrt 2023 der Fuß- und Radpilger

40 Bilder
Pilger on Tour

Termine des Wallfahrtsjahres 2024

Do., 23.05.2024, 18 Uhr: Eröffnung des Wallfahrtsjahres mit Andacht und anschließender Jahreshauptversammlung im Pfarrheim St. Peter Königshoven
Do., 05.09.2024 – So., 08.09.2024: Fußwallfahrt nach Kevelaer
Do., 05.09.2024 – Sa., 07.09.2024: Radwallfahrt nach Kevelaer (dreitägige Gruppe)
Fr., 06.09.2024 – Sa., 07.09.2024: Radwallfahrt nach Kevelaer (zweitägige Gruppe)
Fr., 06.09.2024: Buswallfahrt nach Kevelaer

Mo., 09.09.2024, 09 Uhr: Dankmesse mit anschließendem Frühstück im Pfarrheim
Di., 17.10.2024, 18 Uhr: Abschluss des Wallfahrtsjahres mit Marienvesper und anschließendem gemütlichen Beisammensein

Angaben zum Verlauf des Wallfahrtjahres unter Vorbehalt – Änderungen möglich

Fragen und Anmeldungen: 

Bitte richten Sie Ihre Fragen und Anmeldungen zur Fußwallfahrt oder Radwallfahrt schriftlich an Heinz-Peter Krings, Neue Bergstr. 33, 50181 Bedburg oder per E-Mail an die auf dem Formular angegebenen E-Mail-Adressen: 

Das Anmeldeformular finden Sie hier...

oder als Worddatei hier...

Wallfahrtskreuz

Kevelaerbruderschaft St. Peter Königshoven

Als sich im Jahre 1801 zum ersten Mal zehn Fußpilger von Königshoven aus auf den langen, beschwerlichen Weg zur "Trösterin der Betrübten" nach Kevelaer machten, dachte niemand von Ihnen daran, dass sich daraus eine mehr als 200 Jahre andauernde Tradition entwickeln würde. 


Vieles hat sich in der langen Zeit seitdem verändert – politisch, wirtschaftlich sowie kulturell.  

Auch die Wege nach Kevelaer sind bedingt durch die Umsiedlung Königshovens oder anderer Orte in der Nachbarschaft nicht mehr dieselben. 


Unverändert ist allerdings die Einstellung der Pilger gegenüber der Kevelaer-Wallfahrt seit über 200 Jahren geblieben. Trotz immer größer werdender äußerer Einflüsse hat sich die Zahl der Pilger in den letzten 15 Jahren stetig vergrößert.

Da sich unter den Pilgern erfreulicherweise viele Jugendliche und junge Erwachsene befinden, brauchen wir um den Fortbestand dieser Wallfahrt keine Sorge zu tragen.
Dass der „Glaube Berge versetzen kann", erleben die Pilger immer wieder auf dem Wallfahrtsweg. 
Der Glaube, das Gebet, das Gespräch, die Gemeinschaft, die Hilfsbereitschaft - all das sind die großen Stützen auf dem Weg nach Kevelaer.

Ohne diese wären wir in der heutigen Zeit, wo wir doch von vielen belächelt werden, verloren.


Mit Gottes Segen und auf die Fürsprache Mariens, der "Trösterin der Betrübten", möchten wir auf eine gute Zukunft hoffen.

 

Heinz-Peter Krings
Brudermeister

Geschichte der Marienverehrung

An dieser Stelle sollst du mir ein Kapellchen bauen!

Die Anfänge der Marienverehrung in Kevelaer


Ende des Jahres 1641, in der letzten Phase des Dreißigjährigen Krieges, befand sich ein Handelsmann namens Hendrick Busman auf dem Weg von Weeze nach Geldern. Als er gerade vor einem Hagelkreuz betete, das sich an einer Wegekreuzung in der Nähe von Kevelaer befand, hörte er eine geheimnisvolle Stimme: "An dieser Stelle sollst du mir ein Kapellchen bauen!"
Was damals genau geschah, ist den Aussagen von Hendrick Busman zu entnehmen, die er am 11. Februar 1647 während der Synode zu Venlo zu Protokoll gab. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Aussagen zum Verstehen der Anfänge der Marienverehrung in Kevelaer, soll Busman vollständig zitiert werden.

"Ich bin mit Mechel Schrouse, welche ungefähr 50 Jahre alt ist, verheiratet. Ich habe mich mit dieser durch einen kleinen Handel ernährt und bin deshalb genötigt, öfter hierhin und dorthin zu reisen. So bin ich im Jahre des Herrn 1641 um Weihnachten von Weeze gekommen auf dem Wege, der nahe bei Kevelaer ist. Dort stand in jener Zeit ein Hagelkreuz. Dort hörte ich eine Stimme, welche mir sagte: "Op deze plaats sult gij mij een kapelleken bouwen!"
Hierüber habe ich mich gewundert und nach allen Seiten umgeschaut, aber niemanden bemerkt. Ich bin weitergegangen und habe jene Stimme mir für dieses erste Mal aus dem Sinn geschlagen. Sieben oder acht Tage nachher ging ich wieder desselben Weges und hörte auf der nämlichen Stelle zum zweitenmal die vorbemerkte Stimme und dieselben Worte. Ich hörte diese Worte, welche von der Seite des Hagelkreuzes kamen , klar und deutlich.
Dadurch wurde ich in großes Leidwesen versetzt, indem ich meine geringen Mittel und Verhältnisse erwog und dachte, dass darum meine Hausfrau zum Bau des Häuschens ihre Zustimmung nicht geben werde. Nichtsdestoweniger lastete die Aufgabe auf mir, und deshalb wollte ich aus meinem geringen Verdienste täglich eine Ersparnis machen und 2-3 Stüber zurücklegen, um allmählich 100 Gulden zu sammeln und diese zur Erbauung des Heiligenhäuschens zu verwenden.
Einige Tage kam ich wieder des Weges und hörte an der nämlichen Stelle dieselbe Stimme und dieselben Worte, so dass ich, von Schrecken erfüllt, eine Weile still stand, um nachzusehen und festzustellen, ob auch irgendwie ein Betrug vorhanden sein könnte. Da ich hiervon nichts vernahm, so beschloss ich, bei meinem Vorhaben zu verharren.
Beschleunigt wurde Busmans Vorhaben durch eine nächtliche Erscheinung, die seine Frau erfuhr. Hendrick Busman gab dazu zu Protokoll:
"Hiernach geschah es einen Monat vor Pfingsten, dass meine genannte Hausfrau Mechel in einer Erscheinung bei Nacht ein großes glänzendes Licht sah mit der Vorstellung eines Heiligenhäuschens und in diesem ein Bildchen der Art, wie sie solche einige Zeit zuvor in der Hand zweier Soldaten bemerkt hatte.
Diese hatten zwei papierene Bildchen Unserer Lieben Frau von Luxemburg mitgebracht, um sie an den Leutnant der Kompanie von Mackewitz zu überbringen. Die Soldaten haben diese Bildchen oder eins derselben an die gedachte Mechel in ihrem Vorteil für einen Blaumeuser das Stück zu verkaufen gesucht. Dieses geschah jedoch nicht, weil der Preis ihr zu hoch war. Darauf sind die Bildchen dem Leutnant übergeben worden. Die erwähnte Mechel hat mir (Hendrick Busman) von der Erscheinung Mitteilung gemacht, da ich dieselbe nicht wahrgenommen hatte. Ich wollte dieses kaum glauben, bis zwei Soldaten der Nachbarschaft, welche des Nachts die Runde machten und das Licht in meinem Hause gesehen hatten, bei Tage mich fragten, welches Licht ich so spät des Nachts in meinem Hause gehabt habe, da ich doch mit meinen Hausgenossen früh zur Ruhe gegangen und alles Licht ausgelöscht war. Hierdurch schenkte ich der Sache mehr Glauben und schickte meine Frau zu jenen Soldaten, um nach den Bildchen umzusehen. Die Soldaten sagten, sie hätten dieselben dem Leutnant übergeben, der zu jener Zeit, da er in der vom General Lamboh gelieferten Schlacht gefangengenommen war, in Kempen im Gewahrsam sich befand, sie möge sich gedulden bis zu dessen Befreiung, welche auch bald nachher erfolgte.
Inzwischen habe ich den Bau des Heiligenhäuschens betrieben und hierbei die bereitwilligste Unterstützung des Pastors von Kevelaer durch Beschaffung von Material gefunden.
Der Bau ist in der Woche vor der Kirmes in Kevelaer, welche auf den Sonntag vor Kirmes fällt, vollendet worden. Unterdessen kam der Leutnant aus der Gefangenschaft. Mechel ging zu ihm und erbat sich eines der Bildchen. Jener gab aber weder für Geld noch umsonst ein solches her, sondern wünschte zu wissen, weshalb sie mit solchem Eifer nach demselben verlangte. Als Mechel ihm die Ursache ihres dringenden Wunsches zu erkennen gab, ließ er ihr sofort die Wahl eines der beiden Bildchen. Sie brachte mir dasselbe, und ich habe ein Brettchen anstreichen und das Bildchen darauf kleben lassen, damit es bequemer in das Heiligenhäuschen gestellt werden könnte."
Der einfache Handelsmann hatte demnach trotz seiner Armut - wie ihm befohlen - den Bildstock genau an der Wegkreuzung der alten Handelsstraße Köln - Amsterdam über Nijmwegen mit dem Verbindungsweg zwischen Rhein und Maas errichtet. Das Gnadenbild, das die "Trösterin der Betrübten" vor dem Hintergrund der Stadt Luxemburg darstellt, sollte in dem neu errichteten Heiligenhäuschen für die Gläubigen sichtbar angebracht werden. Doch wurde es zunächst in Geldern bei den Karmelitessen, dann bei den Kapuzinern aufbewahrt.
Am 1. Juni 1642 wurde das kleine, 11x7,5 cm große Bildchen, ein in Antwerpen gefertigter Kupferstich, nach Kevelaer überführt. Hendrick Busman schilderte den Vorgang wie folgt:
"Hierauf haben die Kapuziner-Patres und die Gemeinde verlangt, das Bildchen in Prozession nach Kevelaer zu bringen. Die ses ist jedoch aus gewissen Gründen nicht geschehen, sondern der Pastor von Kevelaer hat im stillen Samstag abends, am letzten Mai 1642, das Bildchen abgeholt und am anderen Tag in das Heiligenhäuschen gestellt, welches von mir in der Form erbaut war, die meine Frau in der nächtlichen Erscheinung gesehen hatte.
Sofort an demselben Tage kam zu dem Heiligenhäuschen eine große Menge Menschen aus Geldern und anderen Ortschaften. Auch geschahen einige Wunder, welche aufgezeichnet sind.
Alles, was hier gesagt ist, hat sich so zugetragen und ist wirklich und wahr. Ich, Hendrick Busman, nehme es auf meinen geleisteten Eidschwur. Auch bin ich über das Verdammliche und Fluchwürdige eines Meineides unterrichtet und davor gewarnt. Ich sage dieses aus zur Vermehrung der Ehre Gottes und seiner allerheiligsten Mutter und Jungfrau. Bei diesem öffentlichen und feierlichen Eide erkläre und bekenne ich, dass ich weder jetzt noch später davon etwas widerufen, noch anders aussagen werde. Indem ich dieses fest und unwiderruflich verspreche, habe ich angerufen und rufe in diesem Augenblicke unter Aufhebung zweier Finger Gott zum Zeuge an und spreche: So helfe mir Gott und alle seine Heiligen:"
Die Wahrheit ihrer Aussage besiegelten Hendrick Busman und seine Frau mit einer Inschrift im Sockel des Bildstocks.
In Kevelaer geschahen sogleich viele wunderbare Heilungen, von denen acht 1647 durch eine Synode des Bistums Roermond, zu dem Kevelaer damals gehörte, als wirklich geschehen anerkannt wurden.
Der Erbauer des schlichten Heiligenhäuschen, Hendrick Busmann, verstarb, als bereits hunderte von Wallfahrern den Weg nach Kevelaer gefunden hatten. Weil der Andrang immer größer wurde, errichtete Baumeister Hendrick van Arssen zwischen 1643 und 1645 - also mitten im Krieg - eine Wallfahrtskirche, die sogenannte Kerzenkapelle.
Am 14. März 1649 wurde Hendrick Busman beigesetzt. Das Andenken an diesen Mann, der als Werkzeug der Vorsehung das Kapellchen erbaut hatte, wird in Kevelaer lebendig gehalten. So gibt es den Busmanplatz, der sich im Süden an den Kapellenplatz anschließt, und die Busmanstraße, die von diesem Platz zum Rathaus führt.
Um den schlichten Bildstock baute man 1654 nach dem Vorbild von Scherpenheuvel in Brabant die sechseckige prächtige Gnadenkapelle.
Das darin aufbewahrte 11x7,5 cm große Bildchen, das im Laufe der Jahrhunderte stark verblasste, zeigt im Vordergrund die Madonna mit ihrem weit ausladenden Mantel, auf dem linken Arm das Jesuskind mit Krone und Weltkugel, in der rechten das Zepter, auf dem Haupte eine Krone. Links im Hintergrund des Bildchens erkennt man die Stadt Luxemburg, rechts die Luxemburger Gnadenkapelle vor der Stadtmauer.
Die Unterschrift "Vera Effigies Matris IESU Consolatricis afflictorum in agro suburbano Luxemburgi Miraculis Homnium Visitatione celebris Anno 1642" lautet in Übersetzung: "Wirkliches Abbild der Mutter der Betrübten, auf dem Gelände unmittelbar vor der Stadt Luxemburg, weithin bekannt durch Wunder und den Besuch der Menschen.

Das Spruchband über der Madonna trägt die Inschrift:
CONSOLATRIX AFFLICTORUM ORA PRO NOBIS
Trösterin der Betrübten bitte für uns

Da die Ströme der Pilger immer mehr zunahmen, erhielt der Orden der Oratorianer bereits 1647 ein kleines Kloster in Kevelaer, um von dort aus für einen geordneten Ablauf der Wallfahrten zu sorgen. Diese finden seit nunmehr über 350 Jahren statt und führen alljährlich Tausende von Gläubigen in die kleine Stadt am Niederrhein.


Quelle: 200 Jahre Kevelaerwallfahrt Königshoven, September 2000

 

Wallfahrtsfahne

Die Wallfahrtsfahne von 1892

Die Kevelaer-Wallfahrtsfahne stammt aus dem Jahre 1892. Das belegt eine Jahreszahl, die ganz klein in die Marienkrone eingearbeitet ist. Es handelt sich um eine Samtfahne mit hochwertiger Malerei. Auf der Vorderseite erkennt man die Kevelaer Marienfigur, auf der Rückseite die Pfarrpatrone Peter und Paul.
Die Krönungsdarstellung dürfte wohl anlässlich der Marien-Krönung durch den Papst im Rahmen der 250-Jahr-Feier des Wallfahrtortes 1892 genehmigt worden sein. Die alte Fahne musste wegen regen Gebrauchs und möglicher Kriegseinflüsse bereits einmal in einfacher Form erneuert werden.
Aus Anlass des bevorstehenden 200-jährigen Jubiläums ersetzte man im vergangenen Jahr den alten Fahnenstoff und Besatz komplett und empfand ihn der ursprünglichen Form von 1892 mit ausgezapften Enden nach. Die Samtmalerei wurde durch dezente, hochwertige Gold- und Silberstickerei betont. Zusätzlich wurden hochwertige Fransen und Borden verwendet und der Schriftzug "St. Peter Königshoven" angebracht. Die Ausführung der Arbeiten besorgte das Atelier Schüler aus Rheydt. Die Kosten für die Restaurierung beliefen sich auf 5.000 DM.
Wie hochwertig die Qualität der Fahne ist, wird schon allein dadurch belegt, dass sie 1999 zusammen mit anderen Klosterarbeiten und Paramenten im Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer zu bewundern war.

Meine Kevelaer-Wallfahrt – Erfahrungsbericht eines Pilgers

In den späten ´80ern bin ich während meiner Berufsausbildung zum ersten Mal mit der Kevelaerbruderschaft „Trösterin der Betrübten“ zu Fuß von Königshoven nach Kevelaer gepilgert. 

Man war jung, gehörte gerne zur Kirchengemeinde, kannte viele der Gleichgesinnten, also los …! 

Nach mehreren Jahren lückenloser Teilnahme machte eine Fußverletzung diese Tradition unmöglich. Fuß kaputt, also nix mehr mit Pilgern!

Jedes Jahr, am zweiten Wochenende im September, überkam mich spätestens am Donnerstagmorgen die Erinnerung und die Sehnsucht nach diesem Weg und dieser Gemeinschaft während der 4-tägigen Wallfahrt. Pünktlich zur Aussendungsmesse um 05:30 Uhr hielt es mich nicht mehr im Bett. 

2021, mehr als 30 Jahre nach meiner letzten Fußwallfahrt, ergab sich endlich wieder die Möglichkeit, dabei zu sein und die Fußpilger mit dem Begleit- und Verpflegungswagen zu unterstützen. 

Auch wenn sich Einiges, was Weg und Unterkünfte angeht, geändert hat: Es war wieder da! Es war wieder wie vor 30 Jahren - dieses Gefühl, bei dieser Wallfahrt dabei sein zu dürfen, in dieser Gemeinschaft 4 Tage lang umzuschalten sich „den Kopf frei laufen“ und zu beten und der Mutter Gottes zu danken, dass sie sich meiner Gedanken und Gebete annimmt…. 

Sicher hatten alle anderen Pilger/-innen es körperlich schwerer als ich („der faule Hund im Begleitwagen …“). Aber das, was dieses Wallfahrt mit einem macht, war wieder - oder immer noch - da! Man geht gemeinsam, man geht alleine, man betet alleine, man betet gemeinsam, man isst und trinkt in Gemeinschaft und man duscht in der Turnhalle und schläft auf Feldbetten im Saal! 

Back to Basic! Man lernt sogar wieder zu schätzen, was es wert ist, ein zu Hause zu haben, in dem niemand schnarcht! 

2022 war es für mich selbstverständlich, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um erneut dabei sein zu können. 

Der Job machte es möglich, die Familie trug es mit und es ging am zweiten Donnerstag im September um 05:30 Uhr wieder los …

Man kann es nicht beschreiben. Man muss erleben, was dieser Weg, diese Gemeinschaft und diese Wallfahrt mit allem, was dazugehört mit einem selbst machen kann. 

NEIN man muss nicht der Kirche „die Türe einrennen“, NEIN man muss nicht zwingend aus Königshoven sein, NEIN man muss nicht jeden Rosenkranz und jedes Gebet mitbeten …  Alles geht, nichts muss. Jeder, wie er kann und möchte!  

Es war sogar schön, sich mit Pilgern zu unterhalten, die derzeit ein sehr gespaltenes Verhältnis zur Kirche haben - aber trotzdem mitgehen. Auch, weil sie erkannt haben, dass man zur Mutter Gottes geht und Ihr ganz persönliche Anliegen, Sorgen und Nöte anvertraut. 

Schon im letzten Jahr hatte ich mich mit einem guten Freund unterhalten, der mir auf seiner ersten Pilgertour bestätigte, dass dieses Gefühl, welches in Dir aufkommt, wenn man die letzten Meter gemeinsam mit den Radpilgern und den Buspilgern zur Gnadenkapelle in Kevelaer einzieht, unbeschreiblich ist. Man kann spüren, wie alle Bitten, alle Lasten und alle Schmerzen, die man mit sich trägt, abfallen, sobald man dort ankommt.

Fast zu vergleichen mit dem Gefühl, dass Dich überkommt, sobald man sonntags die ersten Straßen des Heimatortes erreicht und durch Familie und Freunde gemeinsam mit Pastor und den Messdienern am Ortseingang unseres Dorfes abgeholt wird. Unbeschreiblich - Seelennahrung für die nächsten 365 Tage! 

Ich bin froh und danke nicht nur unserem Herrn und Gott, dass ich dabei sein konnte. Ich kann es nur empfehlen, sich dieser Gemeinschaft, die keinen Unterschied in Geschlecht, Alter, Herkunft oder Einstellung zur Weltkirche macht, einmal anzuschließen und sich auf den Weg zu Fuß oder per Rad zu machen. 

Am letzten Tag der Wallfahrt habe ich meinen Platz hinter dem Lenker tatsächlich für einige Stunden und Kilometer abgegeben und ich bin „MITGEGANGEN“!! Mein Fuß hat‘s überstanden, es tat gut und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Jahr. 

Wer dabei sein möchte ist mit einem Anruf oder einer E-Mail an den Brudermeister oder an das Pfarrbüro Königshoven sicherlich ganz schnell und gerne dabei.  

Probiere es aus > es wirkt!!! Die Kontaktdaten findest Du auch hier auf der Website. 

Micha Schütz

P.S: Wer sich nicht den ganzen Weg zu Fuß zutraut, darf mit im Begleitfahrzeug fahren oder nur Etappen gehen.